ULCUS CRURIS ARTERIOSUM

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK; engl. peripheral artery disease, PAD) betrifft schätzungsweise 10% der Bevölkerung. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu. Rauchen, Diabetes und Übergewicht erhöhen das Risiko. PAVK kann ein Vorbote für Extremitätenischämie, Herzinfarkt und Schlaganfall sein. Oft wird sie erst spät nach einem kardiovaskulären Ereignis oder dem Auftreten von nicht heilenden Bein- oder Fußläsionen erkannt. Das MESI mTABLET ist ein mobiles System zur schnellen automatischen Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI) und ermöglicht präventive Screenings in jedem Gesundheitsumfeld.

Etwa 95% der chronischen PAVK werden durch Arteriosklerose verursacht.1 Herzinfarkt, Schlaganfall und PAVK sind verschiedene Erscheinungsformen derselben Erkrankung. Nach Versicherungsdaten gibt es in Deutschland jährlich 500 bis 600 neue Fälle pro 100.000 Einwohner.2 Eine PAVK tritt selten allein auf. Meist liegt eine Begleiterkrankung wie koronare Herzerkrankung, Diabetes oder Hypercholesterinämie vor.2-4 Rauchen ist ein häufiger Risikofaktor. Egal, ob symptomatische oder asymptomatische PAVK, Patienten weisen eine hohe Sterblichkeit auf.1 Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) empfiehlt eine frühzeitige Behandlung aller PAVK-Patienten.

Fortgeschrittene PAVK-Stadien führen zu Schmerzen, eingeschränkter Lebensqualität und nicht selten zu chronischen Beinulzera.1, 5 Bei Diabetes treten häufiger Komorbiditäten und schwerere Läsionen auf.5 Männer sind viermal häufiger betroffen. Bei akutem Gefäßverschluss droht eine Amputation. Negativer Trend: Die Patienten mit PAVK werden immer jünger.4 Die Hauptursache dafür ist Übergewicht.

In Deutschland werden jährlich über 40.000 Amputationen an den unteren Extremitäten durchgeführt, hauptsächlich aufgrund von arteriellen Läsionen oder Diabetischem Fußsyndrom (DFS). Diabetiker stellen deswegen 70% der Amputierten dar.4-7 Bei kritischer Extremitätenischämie ist die Prognose in Bezug auf Beinerhaltung und Mortalität ungünstig.1, 4 Daher ist es wichtig, bei schlecht heilenden Wunden an den unteren Extremitäten eine PAVK-Untersuchung durchzuführen, um die Ursache der Wunden zu klären und Komplikationen bei der Kompressionstherapie zu vermeiden.

ABI-Messung zur orientierenden Basisuntersuchung

Der Knöchel-Arm-Index (ABI) ist ein unabhängiger Risikoindikator für kardiovaskuläre Morbidität, Beinischämie und Mortalität.1 Bei Risikopatienten sollte deshalb der ABI gemessen werden. Ein ABI-Wert unter 0,9 deutet auf eine relevante PAVK hin.1 Je niedriger der ABI, umso höher die kardiovaskuläre Morbidität und das Mortalitätrisiko.1, 8 Ein ABI-Wert unter 0,5 deutet auf eine kritische Ischämie hin, die ein entscheidender Prognosefaktor für die Heilung peripherer Läsionen ist.7, 8 Dies erfordert eine Überweisung zur Gefäßbehandlung.

Daher könnte das präventive PAVK-Screening eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Therapie von Diabetes und PAVK spielen.2, 6 Eine auto­matisierte ABI-Messung kann vom eingewiesenen Pflegepersonal durchgeführt werden.

Das mobile, kabellose MESI mTABLET ABI-System ermöglicht automatisches, simultanes Messen des Arm- und Knöcheldrucks.

Präventives PAVK-Screening

Derzeit werden PAVK-Screenings aufgrund zeitaufwändiger Messung und fehlender Erstattung nicht systematisch durchgeführt. Intelligente, automatische ABI-Systeme können die Messzeit erheblich reduzieren. Das mobile MESI mTABLET ermöglicht Messungen bei Hausbesuchen und in jedem Praxisraum (Abb. 1). Da es ohne Verkabelung betrieben wird, ist die Vorbereitungszeit minimal. Die Messung dauert 1 Minute, der Gesamtprozess vom Hinlegen bis zum Aufstehen des Patienten weniger als 4 Minuten. ABI-Messberichte werden mit den integrierten elektronischen Patientendaten synchronisiert und gespeichert.

Fazit

Präventive Screenings mit dem MESI mTABLET ABI ermöglichen die frühzeitige Erkennung von PAVK bei Risikopatienten wie Diabetikern, Rauchern, Übergewichtigen und Personen über 65 Jahren. Die automatisierte ABI-Messung bietet im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren eine deutliche Zeitersparnis. Es ist an der Zeit, ein systematisches PAVK-Screening von Risikogruppen einzuführen, um lebensbedrohliche Ereignisse wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Invalidität durch Beinverlust zu verhindern. Eine frühzeitige Diagnose hilft auch bei der Behandlung von chronischen Ulzera an den unteren Extremitäten und beugt auch Komplikationen während einer Kompressionstherapie vor.

(mk)

Weitere Informatioen unter www.mesimedical.com

_____________
1
DGA: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, 2015; AWMF-Register Nr. 065/003
2 Bauersachs R, Pfistner M: Neue Evidenz für Patienten mit pAVK – von der akuten bis hin zur chronischen Phase, 2021; www.cme-kurs.de/kurse/neue-evidenz-fuer-patienten-mit-pavk
3 BÄK, KBV, AWMF: S3-Leitlinie Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes,
Version3.0, 2023; AWMF-Register Nr. nvl-001
4 Pressekonferenz 16. Diabetes Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Wiesbaden, 25.11.2022
5 Ärzteblatt 25.11.2022; www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/pAVK
6 Shishehbor MH, Powell RJ et al. N Engl J Med 2023; 388: 1171–80.
DOI: 10.1056/NEJMoa2212754
7 Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD): Pressemitteilung 25.04.2023
8 Allenberg J, Trampisch H et al. Dtsch Med Wochenschr 2008; 133(45): 2317–22.
DOI: 10.1055/s-0028-1100921