Für Patienten mit schwerer COPD und Lungenemphysem ist die von der GOLD-Leitlinie1 mit Level A empfohlene Lungenvolumenreduktion mit Zephyr Endobronchialventilen eine vielversprechende Option.
Seit dem 1. April ist die Lungenvolumenreduktion als Therapieoption für schweres Lungenemphysem auch im Disease Management Programm (DMP) für COPD empfohlen.2, 3 Der G-BA hat das DMP für COPD aufgrund positiver wissenschaftlicher Studien und aktueller Leitlinien aktualisiert.
Bei schwerem Emphysem sind die Lungenbläschen geschädigt, was den Sauerstoffaustausch beeinträchtigt. Oft kann die eingeatmete Luft aus diesen Lungenlappen kaum wieder abgegeben werden. Da die resultierende Überblähung des betroffenen Lungensegmentes viel Raum im Thorax einnimmt, wird die Atmung mit dem gesunden Lungenanteil erschwert und flach. Kurzatmigkeit und geringe Belastbarkeit sind häufig die Folge. „Im niedergelassenen Bereich wie unserem MVZ behandeln wir die Patienten medikamentös und fördern Physiotherapie und Eigenverantwortung“, erläutert Dr. Thushira Weerawarna, Siloah St. Trudpert Klinikum, Pforzheim und Fortbildungsbeauftragter des Berufsverbands der Pneumologen in Baden-Württemberg e. V.: „Wenn wir Patienten damit nicht mehr ausreichend helfen können, müssen wir häufiger daran denken, dass es weitere Therapien gibt.“
Eine schonende, minimal-invasive und reversible Methode zur Lungenvolumenreduktion sind Zephyr Endobronchialventile. Dabei wird nach eingehender Untersuchung des Patienten der überblähte Lungenlappen in einem bronchoskopischen Eingriff mit mehreren Ventilen verschlossen. Die Luft kann entweichen, jedoch nicht mehr einströmen. Die Überblähung geht zurück, die gesünderen Lungenanteile können wieder normal arbeiten. Der Patient bleibt in der Regel drei Tage zur Überwachung im Krankenhaus. „Die Effektivität der minimal-invasiven Lungenvolumenreduktion mit Zephyr Endobronchialventilen ist klinisch belegt.4 Aus eigener Erfahrung über mehr als 15 Jahre bestätigen viele Patienten den Zugewinn an Lebensqualität und Aktivität.“ sagt Prof. Felix Herth, Thoraxklinik Universitätsklinik Heidelberg.
Die Verankerung der Lungenvolumenreduktion im DMP COPD ist ein Schritt zur Intensivierung der sektorübergreifenden Patientenversorgung bei Lungenemphysemen. Wichtig ist die Überweisung an erfahrene Zentren mit qualifizierten Emphysemboards aus Pneumologen, Thoraxchirurgen und Radiologen, die jeden Fall gemeinsam betrachten.
Weitere Informationen zu den Zephyr-Ventilen unter:
https://copdhilfe.de und https://pulmonx.com/de.
Quelle: Pressemitteilung der Pulmonx GmbH
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1 Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease. https://goldcopd.org/2023-gold-report-2/ [abgerufen am 21.12.2022]
2 G-BA 18.08.2022; https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/1068/ [abgerufen am 21.12.2022]
3 International Respiratory Coalition 2023; https://international-respiratory-coalition.org/diseases/copd/ [abgerufen am 21.12.2022]
4 Criner G, Sue R et al. Am J Respir Crit Care Med. 2018; 198 (9): 1151–64. DOI: 10.1164/rccm.201803-0590OC