Pupillenmonitoring ist ein Standardtool im Rahmen der Beurteilung des neurologischen Status von Notfall- und Intensivpatienten. Das NPi®-300 Pupillometer spart durch automatisierte, exakte Messung wertvolle Diagnosezeit und liefert zudem mit dem neurologischen Pupillenindex (NPi®) eine objektive, reproduzier- und dokumentierbare Bewertung der Pupillenreaktivität.1 Deshalb wird auch diese quantitative Pupillometrie und der NPi® in den Guidelines der American Heart Association (AHA) für die kardiopulmonale Wiederbelebung (CPR) und die kardiovaskuläre Notfallversorgung (ECC) als reproduzierbare Messung zur Unterstützung der Prognose von Hirnverletzungen bei Patienten nach Herzstillstand empfohlen.2
Die Reaktion der Pupillen auf Licht liefert wichtige Hinweise auf den neurologischen Zustand von Patienten in der Intensiv- und Notfallmedizin und ist Bestandteil der routinemäßigen Überwachung von Patienten mit schweren neurologischen Verletzungen, insbesondere bei Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall.3 Doch die manuellen Pupillenmessungen mit Hilfe einer Stiftlampe sind hochgradig subjektiv und daher ungenau und nicht reproduzierbar.
Gemäß den aktuellen AHA-Leitlinien sind die meisten Todesfälle aufgrund einer hypoxisch-ischämischen Hirnverletzung nach Herzstillstand auf den aktiven Entzug von lebenserhaltenden Maßnahmen zurückzuführen, die auf einem vorhergesagten, schlechten neurologischen Outcome beruhen.2 Um solches zu vermeiden stellt laut der AHA die quantitative Pupillometrie neben der Beurteilung des Bewusstseinsniveaus und der Durchführung grundlegender neurologischer Untersuchungen eine sinnvolle Ergänzung dar. Die auto matisierte Messung der Pupillengröße und -reaktivität mit dem NPi®-300 Pupillometer (Abb.) liefert hierzu einen validierten Score – den neurologischen Pupillenindex (Npi®), um den neurologischen Status und Trend eines Patienten reproduzierbar zu erfassen.
Die Zuverlässigkeit und hohe Spezifität des NPi® für Prognose des neurologischen Outcomes wird mittlerweile von einer Reihe von Studien untermauert: So kann die automatisierte Pupillometrie bspw. wertvolle klinische Informationen als neurologisches Überwachungsinstrument bei pädiatrischen Patienten mit akuten neurologischen Verletzungen liefern, die ein Risiko für neurologische Folgen haben.4 Ferner sind bei Patienten nach mechanischer Thrombektomie abnormale NPi® und hämorrhagische Umwandlung signifikant mit malignem Hirnödem (MCE) assoziiert.5 Ebenso kann die automatisierte Pupillometrie ein hilfreiches Neuromonitoring-Tool für die Beurteilung von Patienten mit Non-Convulsive Status Epilepticus (NCSE) und dem Ansprechen auf die Behandlung sein.6
Das NPi®-300 Pupillometer
Mit dem handlichen NPi®-300 Pupillometer mit integriertem Barcode scanner zur Patientenidentifikation (Abb.) können automatisierte, präzise und reproduzierbare Infrarot-Messungen von der Pupillengröße und -symmetrie sowie von Pupillenreflex und -reaktivität ein fach durchgeführt werden. Unter anderem wird der Einfluss von Umgebungslicht eliminiert. Alle gemessenen Parameter, sowie nach mehreren Messungen auch Trendkurven, werden auf dem Bildschirm dargestellt. Auf einem Single-Patient-„SmartGuard“ können 168 paarweise Messungen gespeichert und zur Dokumentation ausgelesen werden.
Das Messergebnis zeigt alle Parameter der Pupillenreaktion, also nicht nur Größe und Geschwindigkeit, wie bei der manuellen Begutachtung mit der Stiftlampe. Alle Parameter werden über einen von der Firma NeurOptics entwickelten und validierten Algorithmus in dem NPi® zusammengefasst.1 Da das gesamte, an der Pupillensteuerung beteiligte neurologische Netzwerk einbezogen wird, liefert der NPi® eine objektive, präzise und reproduzierbare Erfassung der Gesamtreaktivität der Pupillen und damit insbesondere Informationen aus dem Mittelhirn. Einen Vorteil bietet der NPi® in Bezug auf Medikamenteneffekte: Während alle Einzelparameter der Pupillendynamik durch Medikamente beeinflusst werden, ist der NPi® davon weitestgehend, wie z. B. von Adrenalin- oder Atropingaben7, unabhängig.
(mk)
Weitere Informationen unter: www.unimedtec.com
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1 Olson DM, Stutzman S et al. Neuro Crit Care 2016; 24(2): 251-7
2 Panchal AR, Bartos JA et al. Circulation 2020; 142(suppl 2): S366–S468. DOI: 10.1161/cir.0000000000000916
3 Firsching R, Rickels E et al. S2e-Leitlinie Schädel-Hirn-Trauma im Erwachsenenalter – Update 2015; AWMF-Register-Nr. 008-001, www.awmf.org
4 McGetrick ME, Schneider N et al. J Child Sci 2021; 11(1): e125–e132
5 Dowlati E, Sarpong K et al. Neurolog Sci 2021; DOI: 10.1007/s10072-021-05218-x
6 Godau J, Bharad K et al. Neurocrit Care 2021; DOI: 10.1007/s12028-021-01273-6
7 Achamallah N, Fried J et al. J Intensive Care Med 2021; 36(4): 459–65. DOI: 10.1177/0885066620906802